08. Mai 2022
Verstappen erster Sieger in Miami
Verstappen ist einen Zacken zu schnell für Ferrari - Schumacher verschenkt seinen ersten WM-Punkt durch Crash mit Vettel - wenig Verbesserung bei Mercedes
Völlig verschwitzt fuhr sich Weltmeister Max Verstappen durch die Haare, nachdem er sich als erster Sieger des neuen Formel-1-Spektakels in Miami in den Geschichtsbüchern verewigt hatte. Unter Floridas Sonne bezwang der Red-Bull-Pilot in einem knallharten Duell auf den Schlussrunden seinen Titelrivalen Charles Leclerc im Ferrari und verkürzte mit dem dritten Sieg im fünften Saisonlauf weiter den Rückstand in der WM-Wertung. «Ich brauche jetzt erstmal einen Drink», funkte der Sieger an die Box. Dritter in dem erst am Ende spannenden Premieren-Rennen wurde der Spanier Carlos Sainz im zweiten Ferrari vor Red-Bull-Fahrer Sergio Perez. Leclerc konnte nach seiner dritten Pole Position des Jahres nicht lange die Führung behaupten. Seine Reifen bauten schnell ab, Verstappen zog in Runde neun fast mühelos vorbei. Schnell fuhr der Niederländer ein kleines Polster heraus.
Vettel hatte Schumacher am Ende der 53. Runde überholt und kam an neunter Stelle liegend über Start und Ziel, bog dann in die erste Kurve ein. Schumacher aber hatte Überschuss und setzte sich innen neben Vettel, kam dort aber nicht auf gleiche Höhe und traf mit seinem linken Vorderrad den rechten Seitenkasten von Vettel. Die Konsequenz: Vettel stellte sein lädiertes Auto am Ende der 54. Runde an der Box ab und stieg aus. Schumacher ließ sich bei einem Notstopp eine neue Frontpartie geben und beschloss das Rennen anschließend als letztes Auto in der Führungsrunde auf P15. Strafen gab es nicht: Die Sportkommissare entschieden auf "keine Untersuchung" und werteten die Szene zwischen Schumacher und Vettel als einen Rennunfall. Die beiden Beteiligten indes hadern jeweils mit ihrem eigenen Vorgehen auf der Strecke. Vettel meint: "Ich dachte, ich hätte die Kurve und war vorne, hatte nicht mit ihm gerechnet. Als ich ihn dann gesehen habe, war es zu spät. Es tut mir leid, dass wir dann beide raus aus den Punkten sind. Wir hätten das besser regeln müssen." Schumacher meint: "Wenn man es so sieht, hätte ich einfach dahinter bleiben können oder stärker versuchen können, vorbeizufahren. Aber es ist nachher natürlich immer einfach, darüber zu sprechen. Im Endeffekt schade, sehr schade für uns beide." "Leider hatten wir den gleichen Speed wie im ersten Rennen", resümiert Hamilton und erklärt: "Leider haben wir uns in diesen fünf Rennen nicht verbessert." Zudem landete er heute wieder einmal hinter seinem Teamkollegen. "George hat im ersten Stint einen tollen Job gemacht", lobt er. Anschließend hatte Russell dann Glück mit dem Safety-Car. "Der harte Reifen war rückblickend der beste Reifen. Vielleicht hätten wir auch darauf starten können", so Hamilton. Letztendlich habe man mit P5 und P6 aber wichtige Punkte für das Team geholt.
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10. April 2022
Leclerc mit Start-Ziel-Sieg in Australien
Leclerc im Moment eine Klasse für sich - Verstappen wieder mit Ausfall - Mercedes mit Glück - rabenschwarzer Saisonauftakt für Vettel
«Was für ein Auto! Das war der erste Sieg, bei dem wir den Abstand kontrollierten konnten. Das Auto hat sich super angefühlt, ich bin einfach so glücklich», sagte Leclerc. Er konnte sich bis zu Verstappens Ausfall in der 39. Runde gekonnt gegen dessen Angriffe verteidigen. Wie dominant Leclerc war, zeigte auch der Fakt, dass ihm ein seltener Eintrag in die Grand-Slam-Liste gelang. Pole Position, Rennsieg, schnellste Rennrunde und die Führung von Start bis Ziel sind dafür nötig - das klappt in der Formel 1 nur äußerst selten. Und brachte auch den Respekt der Konkurrenz. «Ferrari war eine Klasse für sich und wir dahinter leider deutlich abgeschlagen», sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko: «Dieses Paket, das Ferrari auf die Bahn gestellt hat, war für uns unerreichbar.» „Ich weiß noch nicht, was passiert ist. Aber zwei Ausfälle bis hierhin - das ist unglaublich. Wir haben wieder viele Punkte verloren. Es ist wieder ein schlechter Sonntag. Das Auto ist auch nicht so, wie es sein sollte. Und wenn du um die Weltmeisterschaft kämpfen willst, dann kannst du nicht jetzt schon zwei Ausfälle haben. In den letzten beiden Jahren war die Haltbarkeit immer gut, aber jetzt ist es eine Katastrophe. Ich hatte gegenüber Leclerc keine Chance auf beiden Reifen. Auf den Mediums war es sehr schlecht. Die harten Reifen waren etwas besser, aber auch da hatte ich keine Chance. Das hat auch nichts mit der Downforce zu tun. Wir müssen schauen, was wir vielleicht am Auto falsch machen.“ George Russell konnte beim Grand Prix von Australien ein überraschendes Podium für das Mercedes-Team abstauben. Der Brite profitierte von den Ausfällen von Max Verstappen und Carlos Sainz sowie einer für ihn günstigen Safety-Car-Phase. "Ich freue mich über das Podium, aber am Ende haben wir heute zwei Mal Glück gehabt und von dem Pech anderer profitiert", bleibt Russell realistisch. "Wir sind zwar noch langsamer als Ferrari und Red Bull, aber man muss da sein, um die Punkte aufzusammeln." Sebastian Vettel hätte sich die Reise zum Australien-Grand-Prix 2022 in Melbourne fast sparen können. Denn unterm Strich steht für ihn ein Rennwochenende mit Pleiten, Pech und Pannen - vom Motorschaden im ersten Training über das verpasste zweite Training, Crash im dritten Training und Crash im Rennen. Er selbst meint trocken: "Noch schlimmer kann es nicht werden." Vettel, der aufgrund eines positiven Corona-Befunds die beiden Auftaktrennen in Bahrain und Saudi-Arabien verpasst hatte, tat sich in Melbourne von Anfang an schwer mit dem AMR22. Dass ihm dann auch noch Trainingszeit verwehrt blieb, traf ihn noch härter. Und all das habe zu seinem frühen Ausfall im Rennen beigetragen, meint der Deutsche. O-Ton: "Das Auto ist schwierig zu fahren. Das wissen wir. Vielleicht wollte ich zu schnell zu viel. Ein paar Mal habe ich das Auto außer Kontrolle verloren."
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27. März 2022
Erneut packendes Duell in Saudi-Arabien zwischen Leclerc und Verstappen!
Verstappen hält Leclerc hinter sich - Mercedes hat überall Defizite - Mick Schumacher nach Qualiunfall nicht am Start
Rennsport kann nicht schöner sein als die letzten Runden in Dschidda. Leclerc und Verstappen lieferten sich ein Duell vom Feinsten in der Schlussphase des Rennens bei dem Verstappen super knapp die Nase vorne hatte. Fast wäre es zum Fotofinish gekommen. „Jedes Rennen sollte so sein“, sagte WM-Spitzenreiter Leclerc, obwohl er doch als Zweiter hinter dem Weltmeister ins Ziel von Saudi-Arabien gerast war. Aber der minimale Rückstand von 0,5 Sekunden und die Stärke seines Ferrari zeigten dem Monegassen und dem Rest der Welt, dass diese Rivalität die Saison prägen könnte. Als „cool und wirklich hart“ beschrieb Red-Bull-Star Verstappen den packenden Schlagabtausch mit Leclerc, bei dem sie mit allen taktischen Tricks ans Limit gingen. Von einem Gift-Duell, wie es sich der Niederländer noch knapp vier Monate zuvor an gleicher Stelle mit Lewis Hamilton geliefert hatte, wollten beide aber nichts wissen. „Wir haben eine Menge Respekt voreinander, das ist wichtig, deshalb haben wir diese guten Kämpfe“, sagte Verstappen. Während Russell am Ende, wenn auch nur knapp, noch auf Platz 5 einfuhr blieb für Hamilton nur ein Punkt für Platz 10. Das zeigt wohl sehr deutlich das man bei dem Weltmeister mehr als genug zu tun hat. Deshalb auch Wolff: "Wir haben Defizite, die größer sind als nur der Motor. Zählen wir in irgendeinem Bereich zu den Top-Teams? Ich glaube nicht. Wir müssen uns allesamt am Schopf packen und uns aus dem Schlamassel rausziehen". Ob die Silberpfeile beim kommenden Rennen schon auf Augenhöhe mit der Konkurrenz performen können, bezweifelt er. "Der Rückstand ist zu groß, um in den nächsten Rennen dabei zu sein." Leider war Mick beim Training etwas zu forsch über einen Randstein geräubert was dann zu einem ziemlich harten Einschlag in die Bande führte. Danach war das Auto nur noch Schrott und es grenzt schon an ein Wunder das er unverletzt blieb, aber damit war auch ein Ende dieses Wochendes für ihn verbunden. Der Fehler war übrigens gar nicht so groß, auf diesem Randstein hatten am Wochenende auch andere Fahrer Probleme - zum Beispiel Ocon am Ende des Qualifyings. Der einzige Unterschied ist, dass die anderen Piloten das Auto wieder einfangen konnten. Das hat Mick leider nicht mehr geschafft.
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20. März 2022
Das Konzept mit den neuen Autos scheint aufzugehen.
Megaduell Leclerc/Verstappen - Red Bull eigentlich das schnellste Auto - Nicht viel schneller als das Mittelfeld - Das stärkste Auto im Mittelfeld
Es war ein schönes Rennen zum Saisonbeginn mit dem Höhepunkt des Duells Leclerc/Verstappen über 3 Runden. So ein tolles Racing zu bieten scheint mit den neuen Autos nahezu mühelos möglich. Das sagen die beiden Kampfhähne selbst dazu: "Es war schön, es war am Limit - hartes Racing", fasst Rennsieger Leclerc den Zweikampf mit dem Weltmeister zusammen. "Ja, es war gut. Es war ein schöner Kampf", stimmt auch Verstappen zu und erklärt: "Charles ist ein guter Rennfahrer, von daher hat es eine Menge Spaß gemacht." Das deutet zumindest Helmut Marko an. Bei 'Sky' erklärt er: "Wir waren überrascht vom Speed vom Ferrari. Aber ich glaube trotzdem, wenn wir vorne gewesen wären, wäre das Leben einfacher gewesen. Wenn man vorne ist, ist das alles anders", erklärt er und ergänzt: "Wenn Max in Führung gewesen wäre, hätte das anders ausgesehen." Ähnlich sieht es auch Sky-Experte Ralf Schumacher. "Ich sage immer noch, dass der Red Bull, wenn er vorne gewesen wäre, wahrscheinlich sogar das schnellere Auto gewesen wäre, zumindest mal mit Max", so Schumacher. Das wird sich rückblickend natürlich nicht mehr klären lassen. "Unterm Strich geht es in der Formel 1 um Ergebnisse", sagt der Mercedes-Neuzugang Russell nach P4 und erklärt: "Es spielt keine Rolle, ob du das schnellste oder langsamste Auto hast. Es geht darum, wer am Ende ganz oben steht auf dem Podium. "Hätte man uns vorab P3 und P4 angeboten, wir hätten das auf jeden Fall genommen. Denn wir waren nicht viel schneller als das Mittelfeld. Darüber hatten wir uns vorab Sorgen gemacht", gesteht Russell. "Wir wussten, wir würden deutlich hinter Red Bull und Ferrari zurückliegen", sagt er und erklärt im Hinblick auf den Rückstand: "Wir alle glauben, wir kriegen das Problem gelöst, aber wir wissen es einfach nicht. Wir haben auch keine Ahnung, wie lange es dauern wird. "Es könnte nächstes Wochenende sein oder nach der Sommerpause", so Russell. Der Däne fuhr bei seinem Comeback sensationell auf P5. "Es hat viel Spaß gemacht, ich habe es sehr genossen", strahlt er und erklärt stolz: "Wir hatten das stärkste Auto im Mittelfeld. Ich konnte den Mercedes fast das ganze Rennen sehen." 2021 sah ein Haas-Pilot den Silberpfeil höchstens nach einer Überrundung. Trotzdem möchte Magnussen jetzt nicht übermütig werden. "Unser Fokus liegt auf dem Mittelfeld", stellt er klar. Man wisse, dass man heute auch "Glück" gehabt habe. Denn ohne den Red-Bull-Doppelausfall wäre er nicht so weit vorne gelandet. Realistisch gesehen wäre er heute auf P7 angekommen. Aber das interessiert bei Haas gerade eigentlich niemanden!
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